Der Swift bedeutete 2005 einen Meilenstein für Suzuki: Der Kleinwagen sollte die neue Produktoffensive der Japaner begründen und dafür sorgen, dass die Marke außerhalb ihres Heimatmarktes wieder zu alter Stärke zurückfindet. Operation gelungen. In Deutschland macht der fesche Kleine immerhin 40 Prozent der 36.000 Verkäufe im Jahr 2007 aus. Was bisher fehlte, war ein Diesel und – wegen des gelegentlich bei voller Beladung auskeilenden Hecks – der Schleuderschutz ESP. Beides ist jetzt erhältlich. Für Sparfüchse kann der Selbstzünder durchaus eine Alternative sein. Er ist eine Weiterentwicklung eines alten Motors aus der Kooperation zwischen General Motors und Fiat und holt aus 1,3-Liter Hubraum 75 PS. Das reicht für 165 km/h Spitze, dank 190 Newtonmetern maximalen Drehmoments gelingt der Spurt auf Tempo 100 in 10,7 Sekunden zügig. Wichtiger dürfte den Kunden allerdings sein, dass der Swift DDiS mit 4,5 Litern Diesel auf 100 Kilometern an Zapfsäule knausert und bescheidene 120 g/km CO2 in die Atmosphäre bläst. Zusätzlich Rückenwind für ein gutes Gewissen birgt der serienmäßige Partikelfilter. Nach dem Kaltstart leugnet der Diesel seine Technik erstmal nicht, er nagelt hörbar und unter Teillast dröhnt er vernehmlich. Erst einmal warmgefahren, brummt er zwar immer noch, zieht aber ordentlich durch und wird auf der Autobahn von den Windgeräuschen übertönt. Das zusätzliche Gewicht auf der Vorderachse lässt den Diesel-Swift nicht ganz so zackig einlenken wie die Benziner, trotzdem bleibt der Japaner ein Kurvenjäger par exellence.

Der Preis ist nicht heiß

Suzuki Swift Diesel
Der Preis ab 14.100 Euro für den Dreitürer dürfte allerdings dafür sorgen, dass der Diesel-Swift nur in überschaubaren Mengen zum Kunden rollt. Wer die üppige Comfort-Ausstattung wählt, muss noch mal 1500 Euro drauflegen, zwei weitere Türen belasten den Haushalt mit weiteren 500 Euro. Mit Einführung der Dieselmaschine hat Suzuki den Nippon-Mini auch leicht überarbeitet: Felgen, Stoßfänger, Kühlergrill und die Heckleuchten wurden aufgefrischt, wegen des verbesserten Fußgängerschutzes wuchs die Länge um 80 Millimeter auf 3,76 Meter. In der Comfort-Ausstattung hält ein Keyless-Go-System Einzug, im Kofferraum ein flexibler Zwischenboden. Die Ausstattung "Comfort Plus" entfällt, weil zu wenig Kunden das integrierte Navigationssystem bestellen. Immer an Bord – außer in der Basis und im 4X4 – ist ab sofort und ohne Aufpreis ESP. Wurde auch Zeit.

SX4-Limousine: für Platz- und Preisbewusste

mehr Auto für weniger Geld: Die SX4-Limousine ist billiger als die SUV-Variante.
Vor allem für den süd- und osteuropäischen Markt legt Suzuki die SX4-Limousine auf. Sie übertrifft das SUV um 39 Zentimeter in der Länge und kommt auf 4,49 Meter. Das Wachstum kommt vor allem dem Gepäck zugute, das Stufenheck schluckt 515 Liter und damit 245 Liter mehr als das deutlich hübschere SUV. Wegen der voraussichtlich geringen Nachfrage bei der deutschen Kundschaft beschränken die Japaner das Angebot auf eine Ausstattung und eine Motorisierung. So unspektakulär wie die Optik ist das Fahrerlebnis im verlängerten SX4: Das Fahrwerk ist auf Komfort ausgelegt, die längeren Überhänge und das kuppelgleiche im Vergleich zum SUV trüben die Optik, nicht aber den Schluckfreudigkeit des Fahrwerks. Die breite A-Säule schränkt die Sicht nach schräg vorn ein. Nichts Neues im Cockpit, wir kennen es bereits aus der Kurz-Variante.

Wahl ohne Qual: eine Ausstattung, ein Motor

In Deutschland ist die Limousine nur in der Comfort-Ausstattung inklusive Spoilerkit, 15-Zoll-Alus, vier elektrischen Fensterhebern, CD-Radio, sechs Airbags sowie ESP erhältlich. Als Antrieb dient der bekannte 1,6-Liter-Benziner mit 107 PS, der für ausreichende Fahrleistungen sorgt. 180 km/h Höchstgeschwindigkeit und eine Beschleunigung auf Tempo 100 in 10,7 Sekunden stehen auf der Agenda, den Verbrauch beziffert Suzuki auf 6,8 Liter. Die Limousine sei ein Angebot für preisbewusste Kunde, sagen die Marketing-Strategen. Ein echtes Schnäppchen ist der Japaner mit einem Preis von 16.900 Euro trotzdem nicht, obwohl der Kunde im Vergleich zum SUV 900 Euro spart und dafür mehr Auto bekommt. Auf Wunsch liefert Suzuki die Limousine gegen 1300 Euro Aufpreis mit einer antiquierten Vierstufen-Automatik, die Schwung raubt und den Verbrauch (7,6 Liter) steigen lässt. 1800 Stufenhecks will Suzuki 2008 in Deutschland verkaufen.